Veranstaltungsreihe «Das andere Buch an der Uni»
- Emine Sevgi Özdamar liest aus "Seltsame Sterne starren zur Erde"
- Bibliothek der Universität St.Gallen, unter der Kuppel
- Freitag, 7.11.2003, 19.30 Uhr
- Eintritt frei
Über das Buch
Emine Sevgi Özdamar ist mit ihrem neusten Buch «Seltsame Sterne starren zur Erde» zu Gast in der Bibliothek der Universität St. Gallen. Mit staunenden Augen und umwerfendem Witz erzählt die Autorin darin von einem schon fast vergessenen Berlin der 70er Jahre: Das Leben ihrer WG-Mitbewohner im Westberliner Wedding und ihrer Ostberliner Freunde in Pankow, die türkischen Einwanderer in der Nachbarschaft, die politischen Ereignisse des «Deutschen Herbstes», die täglichen S-Bahnfahrten zwischen West und Ost, kleine und grosse Liebesgeschichten und schliesslich ihre heftige Liebe zum Theater Heiner Müllers und Benno Bessons.
Das Buch ist der letzte Band einer Trilogie, die mit dem Titel «Das Leben ist eine Karawanserei...» (1992) ihren Anfang nahm. Darin schildert sie die Kindheit und Jugend eines Mädchens in der Türkei, wo Tradition und Moderne aufeinander prallen. Im 1998 erschienenen Roman «Die Brücke vom goldenen Horn» erzählt sie von einer jungen Türkin in Berlin und verwebt darin erkennbar autobiografische Motive wie Fabrikarbeit und Schauspielschule.
Über die Autorin
Emine Sevgi Özdamar wurde 1946 im osttürkischen Malataya geboren. 1965 kam sie zum ersten Mal nach Deutschland, um in einer Berliner Fabrik zu arbeiten. Zwei Jahre später kehrte sie in die Türkei zurück und besuchte in Istanbul eine Schauspielschule. Als Schauspielerin kam sie 1976 erneut nach Deutschland, wo sie als Regieassistentin an der Ostberliner Volksbühne mit Benno Besson arbeitete. Es folgten Engagements in Paris, Avignon, Bochum. Daneben arbeitet Emine Sevgi Özdamar auch für Film und Fernsehen. So spielte sie u. a. in «Happy Birthday Türke» von Doris Dörrie mit. 1991 erhielt sie den renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis.
Emine Sevgi Özdamar ist eine Wanderin zwischen den Welten: «Ich bin ein Mensch vom Weg, am liebsten ist mir, im Zug zu sitzen zwischen den Ländern. Der Zug ist ein schönes Zuhause.»